01.04.2018

Letztens im Zug, mir gegenüber ein Vater mit Kleinkind und Rucksack, vollgepackt bis obenhin mit Spielzeug und Kindermützchen. Daneben ein junger Typ, stereotyper japanischer "Bad Boy" mit je einem Handy in jeder Hand, gefärbten Haaren und gepiercten Ohren. Für japanische Verhältnisse nicht ganz der Typ "Kleinkrimineller", aber auch nicht unbedingt "Schwiegermuttertraum". Die nächste Station wird angesagt und der bepackte Vater sammelt sein Spielzeug, Kindermützchen und Kind ein um auszusteigen. Als er aufsteht, tropft plötzlich weiße Flüssigkeit aus den Ecken seines Rucksacks - die Kindermilch war wohl undicht und suchte jetzt ihren Weg nach draußen. Das ganze Abteil starrt auf die Milchtropfen, aber niemand macht den gestressten Vater darauf aufmerksam. Bis der junge Typ daneben die Milchtropfen entdeckt, die Stöpsel aus den Ohren zieht und dem Vater hinterherruft "Pass auf, da ist was undicht in deinem Rucksack". (Nicht, dass ich das verstanden hätte. Das war jetzt dichterische Freiheit) Der Vater ist da aber schon fast draußen und bekommt nichts mehr mit von der hinterlassenen Milchspur. Nette Geste, den Vater darauf aufmerksam zu machen, hätte man gar nicht erwartet von dem mit den gefärbten Haaren, hab ich mir gedacht... während der aufeinmal ein Päckchen Taschentücher herauskramt und damit den Zugboden blitzeblank wischt und den Müll danach brav wieder einsteckt.

Ach Japan, warum bist du nur so nett?? Und so schön? Hier noch eine wahllos zusammengestellte Sammlung an Kirschblütenbildern der letzten Tage. Schöne Geschichte und schöne Bilder um davon abzulenken, dass meine Zeit hier so gut wie abgelaufen ist. Ich mag nicht Heim.

Abschiede sind beschissen.